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Dogmatik

Die Grundzüge der Dogmatik sind auf Grund ihrer thematischen Breite in vier Unterkategorien eingeteilt.

Allgemeine Themen

ThemenKompetenzenInhalte
Bibel / Schriftverständnis
  • beschreiben vielfältige Begegnungsmöglichkeiten mit der Bibel und ihren Inhalten und tauschen sich über eigene Erfahrungen aus. (5.2)
  • reflektieren eigene Einstellungen zur Bibel und setzen sich mit einer exemplarischen biblischen Schrift oder Tradition – in gesamtbiblischer Perspektive – differenziert auseinander. (10.3)
  • erklären die Rede von der Bibel als „Heiliger Schrift“ und „Wort Gottes“ und reflektieren die Bedeutung der Bibel für den christlichen Glauben. (10.3)
  • beschreiben Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen einem evangelischen Schriftverständnis und dem Schriftverständnis anderer Konfessionen und Religionen. (10.3)
  • Bibel als Glaubensbuch in der Spannung von Menschenwort und Gotteswort (5.2)
  • Einflüsse der Reformation in verschiedenen Bereichen, z.B. Bibelübersetzung in ihrer Bedeutung für die deutsche Sprache, Beispiel(e) aus Musik, Literatur (8.1)
  • die Bibel als „Heilige Schrift“ und „Wort Gottes“, z.B. in der persönlichen Frömmigkeit, im Gottesdienst, in der Theologie (10.3)
  • Schriftverständnis im Protestantismus im Vergleich mit anderen Konfessionen bzw. Religionen (z.B. Katholizismus, Orthodoxie, Judentum und Islam) sowie mit fundamentalistischem Bibelverständnis (10.3)
Glaube
  • beschreiben wichtige Merkmale des Gottesglaubens in der gewählten Geschichtstradition und diskutieren seine Bedeutung im Blick auf das eigene und das gemeinschaftliche Leben. (5.3)
  • entdecken Impulse des Glaubens für einen lebensdienlichen Umgang mit Wünschen und Visionen und bringen sie ins Gespräch mit anderen ein. (7.4)
  • setzen sich mit Sinn- und Glaubensangeboten im Horizont christlicher Freiheit auseinander, beziehen dabei auch Richtungen innerhalb des Christentums ein und formulieren einen eigenen Standpunkt. (8.5)
  • leiten aus dem Grundgedanken der Aufklärung Herausforderungen für christlichen Glauben ab und beurteilen Versuche aus dem 18. Jahrhundert, diese Herausforderungen zu meistern. (11.1)
  • Schwierigkeiten, Probleme, Anfragen in Bezug auf Gott, z.B. aufgrund von Erfahrungen mit Leid und Bösem, aufgrund der Unsichtbarkeit Gottes (5.3)
  • mögliche Widersprüche im Bild von Gott als gütigem Vater und allmächtigem Schöpfer, z.B. die Frage nach dem Warum von Leid und Bösem, die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes, ob und wie Gott erkennbar ist (5.4)
  • Aufklärung im 18. Jahrhundert: Vorrangstellung von Vernunft und Empirie, Fortschrittsoptimismus und positives Menschenbild, kritische Prüfung überkommener Denkmuster und Glaubensüberzeugungen (11.1)
  • Zuordnungen von Glaube und Vernunft, z.B. Dialogmodell, Integrationsmodell, Unabhängigkeitsmodell (11.1)
Theodizee
  • formulieren die Theodizeefrage präzise, beziehen sie auf eigene und gesellschaftliche Erfahrungen und erörtern philosophische und theologische Antwortversuche. (11.2)
  • die Theodizeefrage: Anlässe, Definition, Antwortversuche (z.B. Hiob, Leibniz, Theologie nach Auschwitz); Einbezug der behandelten theologischen Deutungen zu Kreuz und Auferstehung (11.2)
Eschatologie
  • identifizieren die Botschaft vom anbrechenden Reich Gottes als Mitte der Verkündigung Jesu, deuten Gleichnisse und Wundererzählungen als dessen Vergegenwärtigung und beziehen sie auf jüdische Hoffnungen. (6.3)
  • erläutern biblische und nichtbiblische Visionen von einer besseren Welt und setzen diese in Beziehung zu eigenen Zukunfts- und Hoffnungsbildern. (7.4)
  • leiten aus biblisch-christlichen Sichtweisen von Zeit, Endlichkeit und Ewigkeit Konsequenzen für das Lebensgefühl und die Lebensgestaltung ab und bringen sie mit anderen religiösen Vorstellungen ins Gespräch. (8.4)
  • beschreiben unterschiedliche Visionen von der Zukunft der Welt im Spannungsfeld zwischen Fortschrittsoptimismus und apokalyptischen Katastrophenszenarien und diskutieren damit verbundene Motive und Interessen. (12.3)
  • Visionen als Entwürfe einer besseren Welt, z.B. in der Literatur oder im Film; dazu biblische Texte wie Jes 11, Mi 4, Offb 21; ggf. Gestaltung eigener Visionen in Wort oder Bild (7.4)
  • Zeit als grundlegende Voraussetzung für die Entstehung von Leben, seiner Entwicklung, seiner Endlichkeit und Unumkehrbarkeit (8.1)
  • Phänomene wie Zeitdruck, Freizeit, Langeweile, Nichtstun; dazu Aspekte aus christlicher Perspektive wie: Lebenszeit als Geschenk, Rechtfertigungsglaube als Befreiung von Zwang, alles erreichen zu müssen, Sensibilität für Ewigkeits- und Kairosmomente im Leben (8.1)
  • Aspekte biblisch-christlicher Sichtweisen von Zeit, wie z.B. Lebenszeit als Gabe Gottes, Gott als Herr der Zeit und Geschichte, Schöpfung als unabgeschlossener Prozess, Ewigkeit als Aufgehobensein in Gottes Hand und Zeitlosigkeit (8.4)
  • andere Sichtweisen von Zeit, wie z.B. Lebenszeit als ausschließlicher Horizont, Wiedergeburt, Ewigkeit als unendliche Zeitdauer, Zeit als Götze, Mensch als Herr der Geschichte (8.4)
  • Christliche Hoffnungsbilder und -traditionen in der Spannung von „schon“ und „noch nicht“ z.B. prophetische Zukunftsvisionen, Auferweckung Jesu als Sieg über Leid und Tod, Gericht als Durchsetzung von Gottes Gerechtigkeit; Aussagen des Glaubensbekenntnisses (12.3)
Pneumatologie
  • beschreiben Symbole für den Heiligen Geist in der Pfingstgeschichte und deuten diese. (7.1)
  • unterscheiden das Bekenntnis von anderen Sprachformen und fassen Gedanken zum Heiligen Geist in eigene Worte. (7.1)
  • ordnen die Pfingstgeschichte in ihren biblischen Kontext ein und geben über die Bedeutung von Pfingsten für die Entwicklung des christlichen Glaubens Auskunft. (7.2)
  • Symbole aus Apg 2 (Feuerzungen und Sturm) und ihre Bedeutung, z.B. Eröffnung neuer Sprach- und Lebensräume, Pfingsten als Beginn einer Bewegung, die Grenzen zwischen Menschen, Ländern und über den Tod hinaus überwindet (7.1)
  • eigene Formulierungen zum Heiligen Geist, z.B. in Form von Erklärungsversuchen, Gebeten oder Bekenntnistexten (7.1)
  • Pfingsten als Geburtsstunde der Kirche (7.2)
Gebet
  • geben das Vaterunser im Wortlaut wieder und erschließen mit Hilfe von Psalmen, Liedern und Gebeten Sprachformen christlichen Glaubens; sie gehen eigenständig mit Formulierungen von Gebeten um. (7.1)
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Christologie
  • stellen in Auseinandersetzung mit christlichen Bekenntnisaussagen die Frage nach der Bedeutung Jesu für den christlichen Gottesglauben und formulieren eigene Gedanken dazu. (9.2)
  • erläutern das „für uns“ in unterschiedlichen Deutungen von Kreuz und Auferstehung Jesu und erörtern mögliche Konsequenzen für Lebensgefühl und Lebensorientierung. (9.2)
  • identifizieren das „für uns“ in Texten der Evangelien über Jesus Christus, erklären die Unterscheidung zwischen „historischem Jesus“ und „geglaubtem Christus“ und beziehen sie auf die Frage nach Gott. (9.2)
  • vergleichen unterschiedliche Jesus-Deutungen in Bereich der Kultur und der Religionen und ordnen diese in den jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext ein. (9.2)
  • christliche Glaubensvorstellungen in Auseinandersetzung mit muslimischen: z.B. Bedeutung Jesu, Verständnis von Offenbarung, Schriftverständnis (7.3)
  • beispielhafte Texte aus den Evangelien, von Kreuz und Auferstehung her erschlossen: z.B. Ich-bin-Worte; Geschichten von Heilung, Sündenvergebung, Umkehr, Nachfolge (9.2)
  • Aspekte zum Verhältnis von Judentum und Christentum wie Kontinuität und Diskontinuität, Nähe und Distanz, Verwandtschaft und Eigenständigkeit, Dialog und Asymmetrie, z.B. anhand der Bedeutung Jesu, anhand von Vorstellung(en) von Gott, von eschatologischen Erwartungen (9.3)
  • christlicher Auferstehungsglaube, dazu z.B. Lk 24, 1Kor 15, Joh 11,25f., Röm 8,31-38; Sprachbilder christlicher Tradition im Zusammenhang mit Auferstehung (10.4)
Gott
  • erläutern reformatorische Entdeckungen zu Gott und Mensch und reflektieren sie vor dem Hintergrund eigener Vorstellungen und Erfahrungen. (8.1)
  • setzen sich mit der Frage nach Gott auseinander und tauschen sich dabei über eigene Vorstellungen und Anfragen aus. (9.2)
  • beziehen die Frage nach Sinn und Lebensorientierung auf die Frage nach Gott und reflektieren Veränderungen von Gottesvorstellungen im (eigenen) Lebenslauf. (11.2)
  • erklären in Grundzügen die Bedeutung eines trinitarischen Gottesglaubens (im Sinne des apostolischen Glaubensbekenntnisses) und bringen das darin ausgedrückte Verständnis von Gott und Wirklichkeit ins Gespräch mit anderen Vorstellungen. (11.2)
  • prophetisches Verständnis von Gerechtigkeit auf der Basis der Tora: Leben in geschenkter Freiheit (Rückbezug auf Exodus), Orientierung an den Schwachen, Hoffnung auf endzeitlichen Frieden; dazu Beispiele für die Kritik der Propheten an lebensfeindlichen „Götzen“ und ihr Werben um Treue zu dem „lebendigen“ Gott; ggf. aktuelle Beispiele für lebensfeindliche Ideologien (8.2)
  • die Frage nach Gott als existentielle Frage, z.B. woran dein Herz hängt’ (Luther), wovon der Mensch ‚schlechthin abhängt’ (Schleiermacher); als lebensbegleitende Frage, dazu ggf. Einsichten aus Entwicklungspsychologie und Religionspsychologie (11.2)
  • Trinität als Wesensmerkmal christlichen Verständnisses von Gott und Wirklichkeit: Deutungen wie Gott in Bewegung, Gott als Liebe; trinitarisches Gottesverständnis im Gespräch mit anderen religiösen Vorstellungen (z.B. aus Islam oder Judentum); ggf. als kritische Infragestellung von geschlossenen Sinnkonzepten (11.2)
Ekklesiologie
  • benennen wichtige Unterschiede zwischen der evangelischen und der katholischen Sicht von Kirche und setzen sie in Beziehung zu gegenwärtigen ökumenischen Entwicklungen. (8.1)
  • nehmen die Vielfalt der Auslegung der christlichen Bekenntnisse wahr, erklären sie an Beispielen und reflektieren dabei die Spannung von der Vorstellung von der einen Kirche und der Vielfalt christlicher Konfession. (8.1)
  • der Gedanke der Freiheit eines Christenmenschen und des allgemeinen Priestertums (8.1)
  • Unterschiede im Kirchenverständnis von evangelischer und katholischer Kirche, dazu sichtbare Auswirkungen wie Ämter, Abendmahl; ökumenische Bewegung, z.B. auf regionaler und internationaler Ebene (8.1)
  • Beispiele für die Vielfalt christlicher Konfessionen und Glaubensweisen, auch innerhalb des Protestantismus, ggf. orthodoxe Kirche; dabei Rede von sichtbarer und unsichtbarer Kirche als Erklärungsmodell für die Spannung zwischen Vielfalt und Einheit (8.1)
Tod
  • reflektieren die Begrenztheit des Lebens, unterscheiden Formen des Umgangs mit Endlichkeit und setzen sich mit verschiedenen Vorstellungen einer Überwindung des Todes auseinander. (12.3)
  • beziehen christliche Hoffnungsbilder und -traditionen auf eigene Fragen nach Lebenssinn und erörtern Konsequenzen für die Lebensführung. (12.3)
  • Begrenztheit und Endlichkeit des Lebens: Erfahrungen von Tod, Trauer, Abschied und der Umgang damit (12.3)
  • Vorstellungen vom Überwinden des Todes, z.B. Weiterleben in den Genen, den Werken; ggf. Vorstellungen aus nicht-christlichen Religionen (12.3)
Rechtfertigung ---
  • der Rechtfertigungsgedanke in seiner Relevanz für Fragen nach Leistung, z.B. Entlastung vom Zwang sich über Aktivität und Leistung zu definieren; Freiheit eines Christenmenschen (12.1)
  • Grundlagen christlicher Ethik: Indikativ-Imperativ als Grundstruktur, Dekalog und Bergpredigt als Wegweisung und Vision guten Lebens, Interpretation von Begriffen wie gut, gerecht, Verantwortung, Liebe aus der Perspektive des Rechtfertigungsglaubens, ethische Konsequenzen aus der Freiheit eines Christenmenschen (12.2)
Sünde ---
  • Sünde als Sein-wollen wie Gott, als gestörte Beziehung zu Gott, Mitmenschen und zu sich selbst; Rechtfertigung als Wiederherstellung der gestörten Beziehung, als Befreiung vom Perfektionszwang und als Ermutigung mit Brüchen und Unvollkommenheit zu leben. (11.3)

Gottesbilder

ThemenKompetenzenInhalte
Liebender Gott
  • entdecken in biblischen Geschichten grundlegende Aussagen von der liebenden Zuwendung Gottes zum Menschen und beziehen diese auf die eigene Person. (5.1)
  • erläutern die Zehn Gebote und das Doppelgebot der Liebe als Wegweiser für gutes Leben; sie begründen diese aus Gottes liebenden und befreiender Begleitung des Menschen und geben die beiden Texte im Wortlaut wieder. (5.1)
  • erklären unter Bezug auf biblische Aussagen die Bedeutung von Liebe für die Beziehung von Gott und Mensch. (9.5)
  • Bedeutungen von Liebe im Verhältnis Gott zu Mensch, z.B. Gott als Vater, Gottes Verlässlichkeit und Treue, Gott als eifersüchtig Liebender, Gottes Hingabe und Mitleiden (9.5)
  • Geschichten von der liebenden Zuwendung Gottes, z.B. Mk 10,13-16, Lk 15,11-32, Lk 19,1-10 (5.1)
  • zentrale Bedeutung von Nächstenliebe: Nächstenliebe als Konsequenz und Ausdruck von Gottesliebe, biblische Überlieferungen wie Lev 19,18, Lk 10,25-27, Mt 25,31-46 (7.5)
Sich zuwendender Gott ---
  • Gottes Zuwendung unabhängig vom Gelingen von Beziehungen in den Familien- und Verwandtschaftsgeschichten der Bibel oder einem Gleichnis bzw. gleichnishaften Handeln Jesu (6.1)
Begleitender Gott
  • geben eine Geschichtstradition aus dem Alten Testament im Überblick wieder und deuten ausgewählte Erzählungen als Nachdenken über Gottes Wegbegleitung. (5.3)
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Allgemeine Merkmale Gottes
  • beschreiben wichtige Merkmale des Gottesglaubens in der gewählten Geschichtstradition und diskutieren seine Bedeutung im Blick auf das eigene und das gemeinschaftliche Leben. (5.3)
  • setzen sich mit der Frage nach Gott auseinander und tauschen sich dabei über eigene Vorstellungen und Anfragen aus. (9.2)
  • beziehen Aspekte einer christlichen Sicht von Gott und Mensch auf die ausgewählte Problemstellung und diskutieren über Lösungsmöglichkeiten aus. (10.4)
  • beschreiben die Beziehung zwischen Gott und Mensch in exemplarischen biblischen Traditionen und leiten daraus Grundelemente biblischen Gottesverständnisses ab. (11.2)
  • Gottesbilder in einer ausgewählten Geschichtstradition des Alten Testaments: aus Abrahamserzählungen, Exodustradition oder Königsgeschichten (5.3)
  • grundlegende Aussagen über Gott in den behandelten Erzählungen, z.B. Gott als Befreier, Begleiter, Wegweiser; Gott, der die Beziehung zu den Menschen sucht (Offenbarung, Bund); Gott, der den Menschen gegenüber fremden Machtansprüchen schützt (5.3)
  • unterschiedliche Vorstellungen von Gott im Lebensbereich der Schülerinnen und Schüler; eigene Anfragen an den Gottesglauben, z.B. angesichts von Vernunft und Autonomie, persönlicher oder fremder Leidenserfahrungen, der Pluralität der Religionen o. Ä. (9.2)
  • Bekenntnisaussagen, z.B. Hoheitstitel, Apostolikum, ggf. dazu Gedanken aus dem Kleinen Katechismus, moderne Bekenntnisse (9.2)
  • Aspekte zum Verhältnis von Judentum und Christentum wie Kontinuität und Diskontinuität, Nähe und Distanz, Verwandtschaft und Eigenständigkeit, Dialog und Asymmetrie, z.B. anhand der Bedeutung Jesu, anhand von Vorstellung(en) von Gott, von eschatologischen Erwartungen (9.3)
  • die Beziehung zwischen Gott und Mensch in der Bibel: ausgewählte Traditionen, z.B. Schöpfung, Exodus, die „erste Tafel“ des Dekalogs, Psalmen, Prophetenworte; grundlegende Merkmale wie Unverfügbarkeit und Nähe, Wegbegleitung und Wegweisung, Befreiung und Verpflichtung, Gericht und Vergebung (11.2)
  • Trinität als Wesensmerkmal christlichen Verständnisses von Gott und Wirklichkeit: Deutungen wie Gott in Bewegung, Gott als Liebe; trinitarisches Gottesverständnis im Gespräch mit anderen religiösen Vorstellungen (z.B. aus Islam oder Judentum); ggf. als kritische Infragestellung von geschlossenen Sinnkonzepten (11.2)
  • Sünde als Sein-wollen wie Gott, als gestörte Beziehung zu Gott, Mitmenschen und zu sich selbst; Rechtfertigung als Wiederherstellung der gestörten Beziehung, als Befreiung vom Perfektionszwang und als Ermutigung mit Brüchen und Unvollkommenheit zu leben. (11.3)
Spannungen im Gottesbild
  • benennen Spannungen im Gottesbild der Bibel, setzen sich damit auch im Blick auf eigenes Nachdenken über Gott auseinander und gehen mit Fragen, die offen bleiben müssen, konstruktiv um. (5.3)
  • Schwierigkeiten, Probleme, Anfragen in Bezug auf Gott, z.B. aufgrund von Erfahrungen mit Leid und Bösem, aufgrund der Unsichtbarkeit Gottes (5.3)
  • mögliche Widersprüche im Bild von Gott als gütigem Vater und allmächtigem Schöpfer, z.B. die Frage nach dem Warum von Leid und Bösem, die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes, ob und wie Gott erkennbar ist (5.4)
  • Deutung von Tod und Auferstehung Jesu „für uns“, z.B. Mitleiden Gottes, Stellvertretung, Erlösung, Versöhnungsopfer, Sieg über den Tod; dazu neutestamentliche Stellen (z.B. Mk 8, Mk 15 f., Joh 4,16, Phil 2), ein allgemein verständlicher theologischer Text, ggf. Beispiele aus Kunst und Musik (9.2)
Gott der Schöpfer
  • erläutern, wie der Glaube an Gott den Schöpfer Hoffnung machen kann, und diskutieren Konsequenzen für den Umgang mit sich selbst und mit anderen. (5.4)
  • erläutern die biblisch-christliche Rede von Gott als Schöpfer der Welt und dem Menschen als Geschöpf und beziehen diese auf ihre eigenen Vorstellungen von der Welt. (8.3)
  • Aspekte des Glaubens an Gott, den Schöpfer, z.B. Gott als Bewahrer und Vollender der Welt, der Mensch als Geschöpf und Teil der Schöpfung, Ebenbildlichkeit des Menschen, Auftrag zur Sorge für die Welt und zur Mitgestaltung (5.4)
  • Mögliche Konsequenzen des Schöpfungsglaubens, z.B. Einsatz für eine bessere Welt, Entlastung von Machtbarkeitsvorstellungen, Relativierung der Welt, Dank und Klage als Ausdrucksformen einer auf Gott den Schöpfer bezogenen Haltung (8.3)
    christliche Perspektiven im Umgang mit der gewählten Problemstellung: der Mensch als Geschöpf Gottes, Würde des Menschen, Ebenbildlichkeit, Freiheit und Verantwortung, bedingungslose Zuwendung Gottes zum Menschen (10.4)
Schenkender Gott --- Aspekte biblisch-christlicher Sichtweisen von Zeit, wie z.B. Lebenszeit als Gabe Gottes, Gott als Herr der Zeit und Geschichte, Schöpfung als unabgeschlossener Prozess, Ewigkeit als Aufgehobensein in Gottes Hand und Zeitlosigkeit (8.4)
Allmächtiger Gott
  • reflektieren das Verhältnis von Allmacht und Liebe Gottes in christlicher Rede von Gott und erörtern Konsequenzen für christliches Menschenbild und Lebensorientierung. (11.2)
  • das Verhältnis von Allmacht und Liebe Gottes: Menschwerdung Gottes, Luthers Kreuzestheologie, Deutung von Kreuz und Auferstehung an einem Beispiel moderner Theologie (11.2)

Schöpfung

ThemenKompetenzenInhalte
Geschöpflichkeit
  • nehmen wahr, dass sie ihr eigenes Leben und die Lebensbedingungen, auf die sie angewiesen sind, nicht selbst hervorgebracht haben, und beschreiben mögliche Konsequenzen für das eigene Lebensgefühl. (5.4)
  • begründen menschliche Kreativität aus biblischem Schöpfungsglauben und verorten sie in der Spannung von Empfangen und Gestalten, von Aktivität und Ruhe. (12.1)
  • christliche Perspektiven im Umgang mit der gewählten Problemstellung: der Mensch als Geschöpf Gottes, Würde des Menschen, Ebenbildlichkeit, Freiheit und Verantwortung, bedingungslose Zuwendung Gottes zum Menschen (10.4)
  • der Mensch als empfängliches Geschöpf und Ebenbild Gottes, Auftrag zur Weltgestaltung, die Sabbatruhe als Geschenk, ggf. Luthers Auslegung zum 1. Artikel des Glaubensbekenntnisses (12.1)
Schöpfung in der Bibel
  • deuten zentrale Aussagen aus biblischen Schöpfungstexten und stellen Bezüge zum ersten Glaubensartikel her. (5.4)
  • Konsequenzen des biblisch-christlichen Schöpfungsverständnisses, wie z.B. Wert des Lebens, Würde jedes Menschen, Widerspruch gegen den Zustand der Welt und Hoffnung auf Veränderung, Mitgestaltung der Welt, Grenzen menschlicher Machbarkeit (5.4)
  • Biblische Impulse zur Wahrnehmung von Verschiedenheit und zum Umgang mit Fremden und Fremdem, z.B. Gottesebenbildlichkeit, „Fremdlingschaft“ in Ägypten oder im Exil, Nächstenliebe, Jesu Zuwendung zu behinderten und ausgegrenzten Menschen (6.5)
  • vertieftes Verständnis biblischen Schöpfungsglaubens als bestimmter Sichtweise auf die Welt als noch nicht vollendete; dazu Aspekte aus Gen 1-3, z.B. Ordnung vs. Chaos, Hoffnung auf Vollendung, Ebenbildlichkeit und Herrschaftsauftrag des Menschen; 1. Artikel des Glaubensbekenntnisses (8.3)
  • Aspekte biblisch-christlicher Sichtweisen von Zeit, wie z.B. Lebenszeit als Gabe Gottes, Gott als Herr der Zeit und Geschichte, Schöpfung als unabgeschlossener Prozess, Ewigkeit als Aufgehobensein in Gottes Hand und Zeitlosigkeit (8.4)
  • die Beziehung zwischen Gott und Mensch in der Bibel: ausgewählte Traditionen, z.B. Schöpfung, Exodus, die „erste Tafel“ des Dekalogs, Psalmen, Prophetenworte; grundlegende Merkmale wie Unverfügbarkeit und Nähe, Wegbegleitung und Wegweisung, Befreiung und Verpflichtung, Gericht und Vergebung (11.2)
Gott als Schöpfer
  • erläutern, wie der Glaube an Gott den Schöpfer Hoffnung machen kann, und diskutieren Konsequenzen für den Umgang mit sich selbst und mit anderen. (5.4)
  • Aspekte des Glaubens an Gott, den Schöpfer, z.B. Gott als Bewahrer und Vollender der Welt, der Mensch als Geschöpf und Teil der Schöpfung, Ebenbildlichkeit des Menschen, Auftrag zur Sorge für die Welt und zur Mitgestaltung (5.4)
Weltgestaltung
  • erklären den Begriff „Weltbild“ und beschreiben Konsequenzen verschiedener Vorstellungsmodelle für das Selbstverständnis des Menschen und sein Verhältnis zur Welt. (8.3)
  • leiten aus wichtigen Aussagen des Schöpfungsglaubens Konsequenzen für das Verhältnis zur Welt und die Weltgestaltung ab und beschreiben diese an einem Beispiel. (8.3)
  • Mögliche Konsequenzen des Schöpfungsglaubens, z.B. Einsatz für eine bessere Welt, Entlastung von Machtbarkeitsvorstellungen, Relativierung der Welt, Dank und Klage als Ausdrucksformen einer auf Gott den Schöpfer bezogenen Haltung (8.3)
Kritik am Schöpfungsglauben
  • unterscheiden die verschiedenen Zugänge von Naturwissenschaft und Glauben zu Fragen nach der Welt und dem Menschen und nehmen zu Anfragen an den Schöpfungsglauben im Namen der Naturwissenschaften Stellung. (8.3)
  • Möglichkeiten eines konstruktiven Verhältnisses von Schöpfungsglauben und Naturwissenschaften: Reden von der Schöpfung als Glaubensperspektive im Unterschied zu Fragen nach der Weltentstehung als wissenschaftlicher Herangehensweise; dazu Problematik von Kreationismus und Evolutionismus (8.3)

Christliche Anthropologie

ThemenKompetenzenInhalte
Ansprüche
  • nehmen in ihrer neuen Schulsituation Rollenerwartungen sowie eigene und fremde Ansprüche bewusst wahr und fassen diese in Worte. (5.1)
  • fremde und eigene Ansprüche und damit zusammenhängende positive und negative Gefühle (5.1)
Folgen des Gottesbildes
  • entdecken in biblischen Geschichten grundlegende Aussagen von der liebenden Zuwendung Gottes zum Menschen und beziehen diese auf die eigene Person. (5.1)
  • erläutern die Zehn Gebote und das Doppelgebot der Liebe als Wegweiser für gutes Leben; sie begründen diese aus Gottes liebender und befreiender Begleitung des Menschen und geben die beiden Texte im Wortlaut wieder. (5.1)

 

  • erläutern, wie der Glaube an Gott den Schöpfer Hoffnung machen kann, und diskutieren Konsequenzen für den Umgang mit sich selbst und mit anderen. (5.4)

 

  • unterscheiden die verschiedenen Zugänge von Naturwissenschaft und Glauben zu Fragen nach der Welt und dem Menschen und nehmen zu Anfragen an den Schöpfungsglauben im Namen der Naturwissenschaften Stellung. (8.3)
  • erläutern die biblisch-christliche Rede von Gott als Schöpfer der Welt und dem Menschen als Geschöpf und beziehen diese auf ihre eigenen Vorstellungen von der Welt. (8.3)
  • leiten aus wichtigen Aussagen des Schöpfungsglaubens Konsequenzen für das Verhältnis zur Welt und die Weltgestaltung ab und beschreiben diese an einem Beispiel. (8.3)

 

  • beziehen Aspekte einer christlichen Sicht von Gott und Mensch auf die ausgewählte Problemstellung und diskutieren Lösungsmöglichkeiten aus. (10.4)
  • beschreiben die Beziehung zwischen Gott und Mensch in exemplarischen biblischen Traditionen und leiten daraus Grundelemente biblischen Gottesverständnisses ab. (11.2)
  • reflektieren das Verhältnis von Allmacht und Liebe Gottes in christlicher Rede von Gott und erörtern Konsequenzen für christliches Menschenbild und Lebensorientierung. (11.2)

 

  • begründen menschliche Kreativität aus biblischem Schöpfungsglauben und verorten sie in der Spannung von Empfangen und Gestalten, von Aktivität und Ruhe. (12.1)
  • entwickeln aus biblisch-christlichen Vorstellungen vom Menschen an einem Beispiel Perspektiven für die Fragen nach Arbeit, Leistung und Gerechtigkeit (12.1)
  • Zehn Gebote als Hilfe für ein gutes Leben in Freiheit und als Zusage der Begleitung Gottes (5.1)
  • Aspekte des Glaubens an Gott, den Schöpfer, z.B. Gott als Bewahrer und Vollender der Welt, der Mensch als Geschöpf und Teil der Schöpfung, Ebenbildlichkeit des Menschen, Auftrag zur Sorge für die Welt und zur Mitgestaltung (5.4)
  • Konsequenzen des biblisch-christlichen Schöpfungsverständnisses, wie z.B. Wert des Lebens, Würde jedes Menschen, Widerspruch gegen den Zustand der Welt und Hoffnung auf Veränderung, Mitgestaltung der Welt, Grenzen menschlicher Machbarkeit (5.4)
  • mögliche Konsequenzen des Schöpfungsglaubens, z.B. Einsatz für eine bessere Welt, Entlastung von Machtbarkeitsvorstellungen, Relativierung der Welt, Dank und Klage als Ausdrucksformen einer auf Gott den Schöpfer bezogenen Haltung (8.3)
  • christliches Verständnis von Menschenwürde: der Mensch als Geschöpf und Ebenbild, zur aktiven Gestaltung der Welt befähigt (9.1)
  • Bedeutungen von Liebe im Verhältnis Gott zu Mensch, z.B. Gott als Vater, Gottes Verlässlichkeit und Treue, Gott als eifersüchtig Liebender, Gottes Hingabe und Mitleiden (9.5)
  • christliche Perspektiven im Umgang mit der gewählten Problemstellung: der Mensch als Geschöpf Gottes, Würde des Menschen, Ebenbildlichkeit, Freiheit und Verantwortung, bedingungslose Zuwendung Gottes zum Menschen (10.4)
  • die Beziehung zwischen Gott und Mensch in der Bibel: ausgewählte Traditionen, z.B. Schöpfung, Exodus, die „erste Tafel“ des Dekalogs, Psalmen, Prophetenworte; grundlegende Merkmale wie Unverfügbarkeit und Nähe, Wegbegleitung und Wegweisung, Befreiung und Verpflichtung, Gericht und Vergebung (11.2)
  • Sünde als Sein-wollen wie Gott, als gestörte Beziehung zu Gott, Mitmenschen und zu sich selbst; Rechtfertigung als Wiederherstellung der gestörten Beziehung, als Befreiung vom Perfektionszwang und als Ermutigung mit Brüchen und Unvollkommenheit zu leben. (11.3)
  • der Mensch als empfängliches Geschöpf und Ebenbild Gottes, Auftrag zur Weltgestaltung, die Sabbatruhe als Geschenk, ggf. Luthers Auslegung zum 1. Artikel des Glaubensbekenntnisses (12.1)
Umgang mit Anderen
  • leiten aus den biblischen Impulsen passende Haltungen im Umgang mit anderen und mit sich selbst ab und zeigen Möglichkeiten auf, diese zum Ausdruck zu bringen. (5.1)

 

  • nehmen wahr, dass sie in Beziehungen leben, in denen sie Nähe und Vertrauen sowie Spannungen und Konflikte erfahren, und diskutieren, inwieweit sich solche Erfahrungen verallgemeinern lassen. (6.1)

 

  • nehmen vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen das Spektrum menschlicher Beziehungen wahr und charakterisieren diese nach verschiedenen Kriterien. (9.5)

 

  • das Doppelgebot der Liebe als höchstes Gebot (5.1)
  • zu den biblischen Impulsen passende Haltungen, z.B. Zuverlässigkeit, Fairness, Mitgefühl; dazu Anforderungssituationen, z.B. aus Klassengemeinschaft, Familie, Sport (5.1)
  • Haltung des Empfangens und der Empfänglichkeit als Grundzug des Lebens: Angewiesensein auf andere Menschen und auf Voraussetzungen, die man nicht selbst hervorgebracht hat (5.4)
  • Reaktionen auf Anderssein und Fremdheit: je ein Beispiel für gelungenes Miteinander und für Ausgrenzung bzw. Diskriminierung im näheren oder weiteren Umfeld (6.5)
  • Beispiele für einen problematischen Umgang mit Menschen auf individueller oder gemeinschaftlicher Ebene, z.B. Cybermobbing, digitaler Pranger, Diskriminierung, Verbreitung von Unwahrheiten, Gerichten und Geheimnissen (9.1)
  • Beziehungen im privaten und weiten Umfeld; dazu Kriterien zur Einordnung wie vorgefunden/ selbst gewählt, eng/ lose, ersehnt/ vermieden, fest/ gebrochen etc. (9.5)
  • mögliche Konsequenzen wie Angewiesenheit, Vertrauen, Verantwortlichkeit, Fürsorge, Behutsamkeit, Perspektivwechsel, Handeln in beidseitigem Einverständnis, Wahrhaftigkeit, Wertschätzung des eigenen Körpers (9.5)
Voraussetzungen
  • nehmen wahr, dass sie ihr eigenes Leben und die Lebensbedingungen, auf die sie angewiesen sind, nicht selbst hervorgebracht haben, und beschreiben mögliche Konsequenzen für das eigene Lebensgefühl. (5.4)
  • philosophieren über Zeit und erläutern wichtige Aspekte von Zeit als Grundbedingung menschlichen Lebens. (8.4)
  • andere Sichtweisen von Zeit, wie z.B. Lebenszeit als ausschließlicher Horizont, Wiedergeburt, Ewigkeit als unendliche Zeitdauer, Zeit als Götze, Mensch als Herr der Geschichte (8.4)
Emotionen ---
  • mögliche Konsequenzen daraus wie Abhängigkeitsgefühl, Gleichgültigkeit, Freude oder Dankbarkeit; dazu ggf. passende Ausschnitte aus Psalmen (z.B. Ps 11,2, Ps 104,24f.) oder Liedern (5.4)
Verschiedenheit / Individualität
  • beschreiben Verschiedenheit und Differenz als Grundgegebenheit des Menschseins und verdeutlichen dies an einem Beispiel (6.5)
  • erläutern biblische Impulse zur Wahrnehmung von Verschiedenheit und zum Umgang mit Fremden und Fremdem und entwickeln daraus Kriterien für einen lebensförderlichen Umgang mit Verschiedenheit. (6.5)
  • nehmen Gewissen aus protestantischer Sicht als Ort von Identitäts- und Freiheitserfahrung wahr und entwickeln daraus Perspektiven für das Verständnis von Mündigkeit und für eine verantwortliche Lebensgestaltung. (11.3)
  • Biblische Impulse zur Wahrnehmung von Verschiedenheit und zum Umgang mit Fremden und Fremdem, z.B. Gottesebenbildlichkeit, „Fremdlingschaft“ in Ägypten oder im Exil, Nächstenliebe, Jesu Zuwendung zu behinderten und ausgegrenzten Menschen (6.5)
  • evangelisches Verständnis von Freiheit (im Sinne der Freiheit eines Christenmenschen): seine Identität nicht hervorbringen müssen, Freiheit von Zuschreibungen anderer und Freiheit zu Individualität und aktiver Gestaltung (9.1)
  • Fragmentarität menschlichen Lebens, z.B. aufgrund eigener Begrenztheit oder gesellschaftlicher Bedingungen (11.3)
  • Erfahrungen von Schuld und Scheitern, z.B. in Beziehungen, als Zerbrechen von Lebensentwürfen; die Schwierigkeit, zu seinen Fehlern zu stehen und mit Schuld zu leben; Angewiesenheit auf Vergebung (11.3)
  • biblische und reformatorische Rede von Sünde, Vergebung und Rechtfertigung im Sinne von Gen 1-11, Röm 3,21ff., Röm 7; ggf. weitere biblische Bezüge wie Ps 130, Lk 15 (11.3)
Vorbilder
  • erörtern positive und negative Wirkungen von Vorbildern und Idolen. (7.4)
  • positive Wirkungen von Vorbildern und Idolen, z.B. Hilfe beim Entwickeln einer eigenen Persönlichkeit, beim Formulieren von Lebenszielen; negative Wirkungen, z.B. Abhängigkeit, Leistungsdruck, unrealistische Ziele, Personenkult (7.4)
Wünsche --- christliche Impulse für einen lebensdienlichen Umgang mit Wünschen und Visionen, z.B. Erfahrungen von Vertrauen, Vergebung und Hoffnung, der Mensch als phantasiebegabtes Geschöpf, das 1. Gebot in seiner kritischen Funktion; die Möglichkeit, Wünsche im Gebet vor Gott zu bringen, Veränderungen von Wünschen im Gebet (7.4)
Spannungen
  • beschreiben am Beispiel eines Propheten, wie Glaube und Zweifel, Selbstbewusstsein und Unsicherheit zusammengehören, und tauschen sich über Möglichkeiten und Grenzen aus, eigene Standpunkte zu vertreten und für Gerechtigkeit einzutreten. (8.2)
  • deuten die Fragmentarität und das problematische Verhalten des Menschen im Horizont der christlichen Rede von Sünde, Vergebung und Rechtfertigung. (11.3)
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Gerechtigkeit und Frieden ---
  • prophetisches Verständnis von Gerechtigkeit auf der Basis der Tora: Leben in geschenkter Freiheit (Rückbezug auf Exodus), Orientierung an den Schwachen, Hoffnung auf endzeitlichen Frieden; dazu Beispiele für die Kritik der Propheten an lebensfeindlichen „Götzen“ und ihr Werben um Treue zu dem „lebendigen“ Gott; ggf. aktuelle Beispiele für lebensfeindliche Ideologien (8.2)
  • eine Person, die sich im Lebensbereich der Schüler oder im gesellschaftlichen Kontext für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt bzw. eingesetzt hat: ihre Motivation, ihr Auftreten, ihre Botschaft, ihr Schicksal; Unterscheidung zwischen biblischen Propheten im engeren Sinne und mutigen, engagierten Menschen. (8.2)
Selbstverständnis / Umgang mit sich selbst
  • erklären den Begriff „Weltbild“ und beschreiben Konsequenzen verschiedener Vorstellungsmodelle für das Selbstverständnis des Menschen und sein Verhältnis zur Welt. (8.3)
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Liebe / Partnerschaft
  • unterscheiden verschiedene Vorstellungen von Liebe und Partnerschaft und formulieren kritische Anfragen gegenüber Idealvorstellungen, die der Wirklichkeit nicht gerecht werden. (9.5)
  • erklären unter Bezug auf biblische Aussagen die Bedeutung von Liebe für die Beziehung von Gott und Mensch. (9.5)
  • formulieren mithilfe des Gedankens der Liebe Gottes Konsequenzen in Bezug auf Liebe, Partnerschaft und Sexualität. (9.5)
  • nehmen einen Standpunkt gegen missbräuchliche und herabwürdigende Äußerungen und Umgangsweisen im Bereich von Liebe, Partnerschaft und Sexualität ein und vertreten diesen differenziert. (9.5)
  • unterschiedliche Bedeutungen von „Liebe“ und mögliche Formen von „Partnerschaft“ (9.5)
  • Anfragen an Heilserwartungen und Idealisierungen in Bezug auf Liebe (z.B. in Medien) und an Formen der Banalisierung und Entzauberung von Liebe (9.5)
  • Beispiele für unterschiedliche Erwartungen und empfundene Grenzüberschreibungen in Bezug auf Liebe, Partnerschaft und Sexualität; Möglichkeit ihrer Thematisierung; Umgang mit z.B. Zurückweisung, Enttäuschung, Trennung; etc. (9.5)
  • Kritik an herabwürdigenden Sprach- und Umgangsformen wie Sexismus, Homophobie; kritische Bewertung der Kommerzialisierung von Sexualität; Informationen über Hilfe bei Missbrauch (9.5)
Tod / Sterben
  • nehmen wahr, dass Abschied und Trauer zum Leben gehören, und tauschen sich über unterschiedliche Umgangsweisen damit aus. (10.4)
  • deuten das Leben aus der Sicht des christlichen Auferstehungsglaubens und beschreiben Konsequenzen für den Umgang mit Tod und Sterben. (10.4)
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Schaffender Mensch
  • vergleichen unterschiedliche Theorien und Bilder zum Wesen des Menschen, die seine Leistungsfähigkeit, Aktivität und Passivität thematisieren. (12.1)
  • verschiedene Theorien zum Wesen des Menschen als Schaffenden, z.B. aus Naturwissenschaft, Philosophie oder Psychologie, aus Literatur, Kunst und Film (12.1)