Themen | Kompetenzen | Inhalte |
Gottesbild allgemein |
- entdecken in biblischen Geschichten grundlegende Aussagen von der liebenden Zuwendung Gottes zum Menschen und beziehen diese auf die eigene Person. (5.1)
- geben eine Geschichtstradition aus dem Alten Testament im Überblick wieder und deuten ausgewählte Erzählungen als Nachdenken über Gottes Wegbegleitung. (5.3)
- benennen Spannungen im Gottesbild der Bibel, setzen sich damit auch im Blick auf eigenes Nachdenken über Gott auseinander und gehen mit Fragen, die offen bleiben müssen, konstruktiv um. (5.3)
- identifizieren in biblischen Geschichten typische menschliche Konflikte und Schwierigkeiten des Zusammenlebens, deuten diese vor dem Hintergrund von Gottes Begleitung und Bejahung und stellen Bezüge zu Konfliktsituationen in ihrem Umfeld her. (6.1)
- erklären unter Bezug auf biblische Aussagen die Bedeutung von Liebe für die Beziehung von Gott und Mensch. (9.5)
- beschreiben die Beziehung zwischen Gott und Mensch in exemplarischen biblischen Traditionen und leiten daraus Grundelemente biblischen Gottesverständnisses ab. (11.2)
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- Gottesbilder in einer ausgewählten Geschichtstradition des Alten Testaments: aus Abrahamserzählungen, Exodustradition oder Königsgeschichten (5.3)
- grundlegende Aussagen über Gott in den behandelten Erzählungen, z.B. Gott als Befreier, Begleiter, Wegweiser; Gott, der die Beziehung zu den Menschen sucht (Offenbarung, Bund); Gott, der den Menschen gegenüber fremden Machtansprüchen schützt (5.3)
- Gottes Zuwendung unabhängig vom Gelingen von Beziehungen in den Familien- und Verwandtschaftsgeschichten der Bibel oder einem Gleichnis bzw. gleichnishaften Handeln Jesu (6.1)
- die Beziehung zwischen Gott und Mensch in der Bibel: ausgewählte Traditionen, z.B. Schöpfung, Exodus, die „erste Tafel“ des Dekalogs, Psalmen, Prophetenworte; grundlegende Merkmale wie Unverfügbarkeit und Nähe, Wegbegleitung und Wegweisung, Befreiung und Verpflichtung, Gericht und Vergebung (11.2)
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Zehn Gebote |
- erläutern die Zehn Gebote und das Doppelgebot der Liebe als Wegweiser für gutes Leben; sie begründen diese aus Gottes liebender und befreiender Begleitung des Menschen und geben die beiden Texte im Wortlaut wieder. (5.1)
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Aufbau des Alten Testaments |
- erklären in Grundzügen den Aufbau der Bibel und finden sich sicher in ihr zurecht. (5.2)
- nehmen die Vielfalt und Vielstimmigkeit biblischer Texte wahr und skizzieren, wie die Bibel in einem langen Entstehungsprozess erwachsen ist. (5.2)
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- Begegnungsmöglichkeiten und eigene Erfahrungen, z.B. Kinderbibel, verschiedene Bibelausgaben, Hören biblischer Erzählungen, biblischer Texte und Geschichten als mögliche Lebensbegleiter (Taufspruch), Gebrauch der Bibel in Andacht und Gottesdienst. (5.2)
- Grundzüge des Aufbaus der Bibel: AT und NT und ihre Unterteilung (5.2)
- Hilfen, um sich in der Bibel zurechtzufinden: Einteilung in Bücher, Kapitel, Verse; Inhaltsverzeichnis und Anhänge (5.2)
- Alter und Entstehungsprozess der Bibel im Überblick (5.2)
- Aufbau, Inhalt und Deutung in gesamtbiblischer Perspektive einer ausgewählten biblischen Schrift oder Tradition, z.B. Vätergeschichten, Exodus, Hiob, ein Evangelium (10.3)
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Psalmen |
- erproben mit Hilfe der Sprache der Psalmen Möglichkeiten, Freude und Leid, Glaubensgewissheit und -zweifel auszudrücken. (5.3)
- geben das Vaterunser im Wortlaut wieder und erschließen mit Hilfe von Psalmen, Liedern und Gebeten Sprachformen christlichen Glaubens; sie gehen eigenständig mit Formulierungen von Gebeten um. (7.1)
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- ein Psalm, z.B. Ps 23, Ps 121, Ps 84, Ps 139 (5.3)
- mögliche Konsequenzen daraus wie Abhängigkeitsgefühl, Gleichgültigkeit, Freude oder Dankbarkeit; dazu ggf. passende Ausschnitte aus Psalmen (z.B. Ps 11,2, Ps 104,24f.) oder Liedern (5.4)
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Schöpfung |
- deuten zentrale Aussagen aus biblischen Schöpfungstexten und stellen Bezüge zum ersten Glaubensartikel her. (5.4)
- erläutern die biblisch-christliche Rede von Gott als Schöpfer der Welt und dem Menschen als Geschöpf und beziehen diese auf ihre eigenen Vorstellungen von der Welt. (8.3)
- leiten aus wichtigen Aussagen des Schöpfungsglaubens Konsequenzen für das Verhältnis zur Welt und die Weltgestaltung ab und beschreiben diese an einem Beispiel. (8.3)
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- biblische Schöpfungstexte: Gen 1,1-2,4a, Gen 2,4b-3,24; ggf. andere Schöpfungs- und Verheißungstraditionen, wie z.B. Ps 136, Jes 65, Gen 8,22 (5.4)
- Konsequenzen des biblisch-christlichen Schöpfungsverständnisses, wie z.B. Wert des Lebens, Würde jedes Menschen, Widerspruch gegen den Zustand der Welt und Hoffnung auf Veränderung, Mitgestaltung der Welt, Grenzen menschlicher Machbarkeit (5.4)
- vertieftes Verständnis biblischen Schöpfungsglaubens als bestimmter Sichtweise auf die Welt als noch nicht vollendete; dazu Aspekte aus Gen 1-3, z.B. Ordnung vs. Chaos, Hoffnung auf Vollendung, Ebenbildlichkeit und Herrschaftsauftrag des Menschen; 1. Artikel des Glaubensbekenntnisses (8.3)
- biblische und reformatorische Rede von Sünde, Vergebung und Rechtfertigung im Sinne von Gen 1-11, Röm 3,21ff., Röm 7; ggf. weitere biblische Bezüge wie Ps 130, Lk 15 (11.3)
- der Mensch als empfängliches Geschöpf und Ebenbild Gottes, Auftrag zur Weltgestaltung, die Sabbatruhe als Geschenk, ggf. Luthers Auslegung zum 1. Artikel des Glaubensbekenntnisses (12.1)
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Genesis |
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- Pfingsten im biblischen Kontext zwischen Auferstehung und dem Entstehen der ersten Gemeinden, ggf. Bezug zum Turmbau zu Babel (7.2)
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Fremdlingschaft |
- erläutern biblische Impulse zur Wahrnehmung von Verschiedenheit und zum Umgang mit Fremden und Fremdem und entwickeln daraus Kriterien für einen lebensförderlichen Umgang mit Verschiedenheit. (6.5)
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- Biblische Impulse zur Wahrnehmung von Verschiedenheit und zum Umgang mit Fremden und Fremdem, z.B. Gottesebenbildlichkeit, „Fremdlingschaft“ in Ägypten oder im Exil, Nächstenliebe, Jesu Zuwendung zu behinderten und ausgegrenzten Menschen (6.5)
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Visionen/ Propheten |
- erläutern biblische und nichtbiblische Visionen von einer besseren Welt und setzen diese in Beziehung zu eigenen Zukunfts- und Hoffnungsbildern. (7.4)
- erklären am Beispiel einer prophetischen Tradition des Alten Testaments, was Propheten auszeichnet und wie sie sich im Namen Gottes für Gerechtigkeit einsetzen. (8.2)
- beschreiben am Beispiel eines Propheten, wie Glaube und Zweifel, Selbstbewusstsein und Unsicherheit zusammengehören, und tauschen sich über Möglichkeiten und Grenzen aus, eigene Standpunkte zu vertreten und für Gerechtigkeit einzutreten. (8.2)
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- Visionen als Entwürfe einer besseren Welt, z.B. in der Literatur oder im Film; dazu biblische Texte wie Jes 11, Mi 4, Offb 21; ggf. Gestaltung eigener Visionen in Wort oder Bild (7.4)
- prophetisches Verständnis von Gerechtigkeit auf der Basis der Tora: Leben in geschenkter Freiheit (Rückbezug auf Exodus), Orientierung an den Schwachen, Hoffnung auf endzeitlichen Frieden; dazu Beispiele für die Kritik der Propheten an lebensfeindlichen „Götzen“ und ihr Werben um Treue zu dem „lebendigen“ Gott; ggf. aktuelle Beispiele für lebensfeindliche Ideologien (8.2)
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Levitikus |
- erklären die zentrale Bedeutung von Nächstenliebe für den christlichen Glauben anhand biblischer Überlieferungen und stellen Bezüge zu den eigenen Erfahrungen mit Helfen und Sich-helfen-lassen her. (7.5)
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- zentrale Bedeutung von Nächstenliebe: Nächstenliebe als Konsequenz und Ausdruck von Gottesliebe, biblische Überlieferungen wie Lev 19,18, Lk 10,25-27, Mt 25,31-46 (7.5)
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Zeit |
- leiten aus biblisch-christlichen Sichtweisen von Zeit, Endlichkeit und Ewigkeit Konsequenzen für das Lebensgefühl und die Lebensgestaltung ab und bringen sie mit anderen religiösen Vorstellungen ins Gespräch. (8.4)
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- Aspekte biblisch-christlicher Sichtweisen von Zeit, wie z.B. Lebenszeit als Gabe Gottes, Gott als Herr der Zeit und Geschichte, Schöpfung als unabgeschlossener Prozess, Ewigkeit als Aufgehobensein in Gottes Hand und Zeitlosigkeit (8.4)
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Deuteronomium |
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- Grundmotive jüdischen Glaubens wie Glaube an einen Gott (Sch’ma Israel), Exodus, Bedeutung von Erinnerung und Hoffnung, Tora als Orientierung (9.3)
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Gerechtigkeit |
- erklären biblisch-christliche Vorstellungen von Frieden und Gerechtigkeit und beziehen diese auf die gewählte Fragestellung. (10.5)
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- Christliche Impulse für die gewählte Fragestellung: biblische Gerechtigkeitsvorstellungen und Friedensvisionen, z.B. im Dekalog, in der Botschaft der Propheten, in Jesu Verkündigung des Reiches Gottes (10.5)
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Hiob |
- formulieren die Theodizeefrage präzise, beziehen sie auf eigene und gesellschaftliche Erfahrungen und erörtern philosophische und theologische Antwortversuche. (11.2)
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- die Theodizeefrage: Anlässe, Definition, Antwortversuche (z.B. Hiob, Leibniz, Theologie nach Auschwitz); Einbezug der behandelten theologischen Deutungen zu Kreuz und Auferstehung (11.2)
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